Auf der Grundlage der Polymerchemie hat die Membranforschung in den letzten beiden
Jahrzehnten rasche Fortschritte gemacht. Die an Membranen mégliche Trennung
gasformiger, fester oder geléster Stoffe hangtim Einzelfall stark von den stofflichen Eigenschaften
der zu verarbeitenden Gemische ab. Dazu kommt eine komplexe Wechselbeziehung
zwischen den Stoffeigenschaften, Membraneigenschaften und den Betriebsbedingungen,
die eine Voraussage Uber Kosten und Wirtschaftlichkeit von Verfahrensvorschlagen
sehr erschweren.
In der Biotechnologie gibt es ganz unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von technischen
Membranen. Zum einen sucht man nach Methoden für die Zellkultivierung,
Stoffproduktion und Aufarbeitung im geschlossenen System, die eine sterile und sichere
Betriebsweisebei selektiver Durchlässigkeit für bestimmte Stoffe erlauben. Andererseits
stehen die schonende Behandlung labiler Produkte im Prozeß und die energiegünstige
Abtrennung von Wasser im Vordergrund des Interesses. Während beispielsweisedie
Ultrafiltration zur Konzentrierung von Proteinen oderdie Mikrofiltration
zur Abtrennung von mikrobiellen Kontaminantionen aus Lösungenbereits zum etablierten
Stand der Technik gehören, befinden sich andere Membranverfahren in biotechnologischen
Prozessen noch in der Entwicklung oder zeichnen sich in der Forschungab.
Diese Themen standen im Mittelpunkt einer zweitägigen Arbeitstagung der GBF im
Mai 1985. Ausihr sind die Beiträge des vorliegenden Bandes hervorgegangen. Das
große Interesse an dieser Tagung sowohl von seiten der Membranhersteller und Ap- |
paratebauer als auch bei den immer zahlreicher werdenden Anwendern und For- i
schern in der Industrie und an den Hochschulen spiegelt die Dynamik der Situation
und den weit verbreiteten Wunsch nach einer zusammenfassenden Diskussion wider.
Dazu gaben die Tage in Braunschweig vielfaltige Gelegenheit und Anregungen. Die
hier vorgelegten Beitrage sollen die Information und die Diskussion zum Nutzen der
Biotechnologie weitertragen.
An dieser Stelle möchten wir Herrn Dipl.-Ing. Karl Heinz Kroner für seine Unterstützung
in der Organisation der Arbeitstagung und Herrn Dr. Johann-Heinrich Walsdorff für
seine Hilfe bei der Herausgabe dieses Berichtsbandes herzlich danken.